Diätfalle "Hungern"
- Verena Mirakovits

- vor 1 Tag
- 2 Min. Lesezeit
Deine Katzen sind zu dick und sollen abnehmen? Also einfach weniger Futter geben! Sie schauen dich hungrig an, betteln und nehmen trotzdem kaum ab.
Ich bin Verena, zertifizierte Katzenernährungsberaterin und erkläre dir, warum das so ist und warum es wichtig ist, eine Diät ganz individuell zu planen.

Diätfalle "Hungern" - und warum es deinen Katzen schaden kann
Wusstest du, dass fast jede zweite Katze in Deutschland übergewichtig ist?
Dein:e Tierärzt:in sagt: Abnehmen! Und dir wird Diätfutter verschrieben und du sollst das Futter reduzieren. Aber irgendwie scheint dieser Weg auch nach langer Zeit nicht zum Ziel zu führen.
Entscheidend ist nicht, wie wenig gefüttert wird, sondern wie passend.
Katzen müssen langsam abnehmen - eine plötzliche Reduktion des Futters kann sehr viel Schaden anrichten. Deswegen nenne ich es die Diätfalle "Hungern".
Der Hungerstoffwechsel
Bekommen Katzen über längere Zeit zu wenig Futter, entwickelt sich der sogenannte Hungerstoffwechsel. Hierbei fährt der Stoffwechsel der Katze runter und schaltet auf Sparflamme. Das heißt, das Stoffwechselgeschehen verlangsamt sich, also werden Nährstoffe nicht mehr effizient verwertet sondern umso eifriger gespeichert - und so nimmt die Katze erst recht nicht ab. Im Gegenteil: Es kann zu einer Stagnation des Gewichts oder aber sogar zu einer Zunahme kommen.
Der Körper versucht seinen Energiebedarf aus den Nährstoffreservoirs zu decken und baut nacheinander eingelagertes Glykogen, subkutanes Fettgewebe und schließlich auch Muskulatur ab. Dass Muskelmasse abgebaut wird, ist äußerst unerwünscht, unter Anderem da dieses Geschehen den JoJo-Effekt begünstigt.

Die hepatische Lipidose
Bei einer hepatischen Lipidose spricht man von einer Leberverfettung. Diese kann unbehandelt lebensbedrohliche Konsequenzen haben.
Da gewisse Leberenzyme der Katzen stets aktiv sind, sind sie auf eine regelmäßige Nahrungszufuhr und eine ausreichende Versorgung von Nährstoffen wie Proteinen und Fetten angewiesen. Müssen Katzen hungern, dann ziehen sie sich sämtliche Fettreserven aus dem Körper und transportieren sie zur Leber. Dabei kommt es zu einem Überschuss, wodurch die Leber erstmal überfordert ist und die Fette einlagert.
Symptome der hepatischen Lipidose sind erstmal ziemlich unspezifisch. Verdauungsprobleme wie Übelkeit und Erbrechen, ein reduzierter Allgemeinzustand und langfristig verliert sie insbesondere an ihren hinteren Körperteilen Gewicht. In einem sehr weit fortgeschrittenen Stadium kommt es zum Ikterus - der Gelbfärbung von Haut und Schleimhäuten.
Zu einer hepatischen Lipidose kann es schon nach nur 24h Hungern kommen.
Unsicher, ob deine Katzen gerade zu viel oder zu wenig fressen?
Gerne berechne ich dir den aktuellen Bedarf deiner Katzen. Individuell und angepasst auf deine Lieblinge. Damit du ganz sicher weißt, dass es ihnen an nichts fehlt.
Warum jede Diät individuell sein muss
Alle Katzen sind unterschiedlich. Keine ist wie die Andere. Und genau deshalb ist es wichtig, dass eine Diät auch individuell angepasst wird. Alter, Gewicht, Aktivitätslevel, Kastrationsstatus, Vorerkrankungen und sogar das Umfeld beeinflussen wie Katzen Nahrung verwerten. Diätfuttermittel die am Markt zu finden sind, sind da oftmals leider keine große Hilfe: diese berücksichtigen weder den tatsächlichen Energiebedarf noch den individuellen Stoffwechsel. Dadurch hungern mache Katzen, verlieren Muskelmasse oder nehmen trotzdem nicht ab. Andere reagieren mit Frust, Stress oder Futterfixierung.
Eine individuell angepasste Diät ist viel mehr, als nur das Futter zu reduzieren. Hier stecken gezielte Berechnungen dahinter, um eine gesunde und langsame Abnahme sicherzustellen.
Als zertifizierte Katzenernährungsberaterin begleite ich Katzen und Halter:innen bei der Gewichtsreduktion - ohne Hungern und ohne pauschale Lösungen.
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