Die Vor- und Nachteile von Trockenfutter für Katzen. Wieso Trockenfutter schädlich ist und wieso auch du bei deiner Katze eine Umstellung durchführen solltest.
Schauen wir uns doch zuerst mal Vorteile für Trockenfutter an:
Lange Haltbarkeit
Einfaches Lagern
Einfaches Verfüttern durch einen Futterautomat
Doch nur durch eine einfache Handhabung und eine längere Haltbarkeit solltest du dich nicht beeinflussen lassen, das Trockenfutter zu kaufen. Denn was dieses Futter mit deiner Katze anstellen lässt, wird dich aus den Socken hauen!
Nachteile vom Trockenfutter:
Oft bis zu 80% Pflanzliche Inhaltsstoffe
Fördert Plaque und somit Zahnstein
Mangel an Nährstoffen
Zu wenig Flüssigkeit
Milben im Futter
Fördert Harnsteine
Macht deine Katze auf Dauer krank
Nun kennst du die Vor- und Nachteile von Trockenfutter, doch starten wir jetzt damit uns die Nachteile ein wenig genauer anzuschauen.
Inhaltsstoffe vom Trockenfutter
Das meiste Trockenfutter geht mit einem sehr geringen Fleischanteil an die Kundschaft raus. Oft sind um die 80% pflanzliche Inhaltsstoffe im Futter enthalten. Wie wir bereits wissen, sind Katzen obligatorische Fleischfresser (Karnivoren). Der Körper von Katzen ist somit auf das Fressen vom Fleisch ausgelegt. Katzen können nur einen sehr geringen Anteil an pflanzlichen Zutaten verstoffwechseln. Deshalb braucht der Darm der Katze biologisch betrachtet viel tierische Inhaltsstoffe, die solch ein Trockenfutter schlichtweg nicht liefern kann. Dadurch entstehen dann Mangelerscheinungen durch fehlende Nährstoffe und deine Katze kann krank werden. Das bedeutet viele viele Tierarztkosten.
Flüssigkeit
Die Flüssigkeit spielt insofern eine Rolle, dass Katzen unheimlich schlechte Trinker sind. Normalerweise müssten Katzen 20-30 ml pro Tag Wasser zum Futter zu sich nehmen. Durch Trockenfutter müssten sie jedoch ca. Die vierfache Menge an Wasser pro Tag trinken. Das wären somit grob 120ml pro Tag. Während das Volumen des Magens nur bei ca. 300ml liegt. Jeder weiß mittlerweile, dass Katzen so viel niemals trinken würden. Durch die unzureichende Flüssigkeitsaufnahme führt es dann zu:
Harnsteine
Dadurch, dass die überschüssigen Mineralstoffe, durch eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr, nicht genügend durch das Absetzen von Urin ausgeschieden und somit abtransportiert werden können, wird eine Kristallbildung gefördert. Es entstehen Struvitsteine. Struvitsteine können lebensbedrohlich für deinen Stubentiger werden. Was passiert als nächstes? Genau! Ab zum Tierarzt und behandeln lassen und wieder einmal viel Geld loswerden.
Zahnstein
Trockenfutter eignet sich schlichtweg nicht als Zahnreinigung. Der Grund dafür liegt in der Maulhöhle. Das Gebiss der Katze ist nur für größere Fleischstücke vorhergesehen. Wenn die Katze ihre Beute reißt, reibt sich das rohe Fleisch beim Beißen entlang der Zähne und dem Zahnfleisch. Dadurch entsteht ein Abrieb an den Zähnen. (Zähne putzen). Bei Trockenfutter, was sich schon aufgrund der Pellets nicht um die Zähne wickeln kann, sieht man auch deutlich eine Fettschicht auf jeden einzelnen Pellet. Diese Fettschicht wird beim Fressen und einmaligen Zerteilen an die Zähne und das Zahnfleisch abgegeben. Es bildet sich eine Art Schmierfilm (Plaque) auf den Zähnen, die sich dann zu Zahnstein bilden. Dieser Zahnstein kann nun zu weiteren Problemen führen. Die Zähne müssen gezogen werden oder die Katze hat durch Zahnfleischentzündungen schmerzen. Durch die Entzündungen kann FORL (Zahnkrankheit bei Katzen) begünstigt werden. Was sagt und das? Richtig! Tierarztkosten und wieder einmal müssen unsere Katzen leiden.
Futtermilben
Futtermilben sind kleine Spinnenartige Tiere, die mit bloßem Auge gar nicht zu erkennen sind. Oft sind die Rohstoffe wie zum Beispiel Getreide damit verunreinigt. Jedoch können sie auch beim Verpacken des Futters von der Umgebung hineingelangen oder zuhause von dem Hausstaub. Das Risiko bei Trockenfutter steigt, je länger es gelagert wird. Gerade in Futterautomaten ist das Trockenfutter für Milben ein Paradies. Durch kleinste Öffnungen gelangen die Futtermilben zum Trockenfutter und vermehren sich dort. Was ist nun das Schädliche an Futtermilben? Futtermilben lösen Allergien bei Katzen aus, die durch Juckreiz, entzündete Haut, Haarausfall oder Schuppenbildung erkennbar wird. Und was bedeutet das? Ja! Ganz genau! Auch hier ist wieder ein Tierarztbesuch mit Kosten sowie die Schmerzen deiner Katze die Antwort.
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Und wenn jetzt eine XYZ ankommt und sagt, “Aber meine Katze ist 20 Jahre alt mit Trockenfutter geworden.”, dann muss man sich immer bewusst werden, dass es Ausnahmen gibt. Vielleicht hat die Besitzerin nicht erkannt, dass ihre Katze krank ist. (Und glaub mir, das gibt es häufiger als man denkt!) Oder sie gibt ihrer Katze eher selten Trockenfutter, da die Katze meist überwiegend Nassfutter bekommt. Vieles spielt dabei eine Rolle. Ebenso ist die Frage, ob die Katze ein Freigänger ist und meistens ihre Beute draußen frisst und dann Zuhause ab und zu mal Trockenfutter frisst. Auch da sieht man dann deutlich, dass die Katze überwiegend gesund und artgerecht frisst.
Dennoch: Ausnahmen bestätigen die Regel. Du bist für deine Katze verantwortlich. Du musst für deine Katze entscheiden, ob dir deine Stubentiger das ganze Risiko wert sind oder nicht.
Jeder von uns kann dazu lernen. Niemand ist Allwissend. Deshalb zeige ich dir diese Dinge, damit du danach entscheiden kannst, was du bereit bist zu tun.
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